Anti-Drogen-Zug macht Halt in Forst

Teenager durch Abschreckung darauf aufmerksam zu machen, was Drogenkonsum anrichten kann, klingt im ersten Moment etwas hart. Aber der Erfolg des Revolution Trains zeigt, dass genau das das richtige Mittel zu sein scheint. 

Bereits im Jahr 2000 entstanden die ersten Ideen zum Zug durch den Projektautor Pavel Tuma, nachdem ein Freund an den Folgen des Drogenkonsums gestorben ist. Tuma waren die bisherigen Präventionsmaßnahmen in Bezug auf Drogen einfach zu wenig. Man behält nur 10 % davon, was man hört, 15 % was man liest, 40 % von dem, was man mit jemandem spricht und bis zu 80 % von dem, was man erlebt oder fühlt. Genau das ist das Konzept hinter dem Revolution Train: Prävention erlebbar machen. Auf 165 Metern Länge finden sich acht interaktive Räume und vier Kinosäle, in denen das Thema Drogenmissbrauch von Anfang bis zum teils bitteren Ende sichtbar wird. 

Anfangs gab es viel Kritik am Projekt, doch der Erfolg gibt dem Vorhaben recht. Seit Projektstart konnte der Zug mehr als 170 000 Besucher in rund 100 Städten begrüßen. Vor dem Besuch des Revolution Trains wissen die wenigsten, welche Konsequenzen es haben kann, täglich nur ein Flasche Bier zu trinken. Bei dem fast zweistündigen Programm erfahren Schüler im Alter von 12-17 Jahren hautnah aber sicher, welche Auswirkungen regelmäßiger Drogenkonsum haben kann. Rund 70% der Besucher haben ihre Meinung in Bezug auf Drogen und Genussmittel nach dem Gang durch den Zug geändert oder gefestigt.

Bei allen nachweisbaren Erfolgen gibt es auch Kritik. So sagen viele, dass das Konzept zu radikal für Schüler und Heranwachsende sei. Nur: Wie soll man dieses Problem am effektivsten angehen? Mit Reden allein kommt man in bestimmten Bereichen irgendwann nicht mehr weiter. So sagen Schüler, dass sie über dieses Thema nie so genau nachgedacht hätten, wenn sie es nicht „live“ erlebt hätten. Eine Erfahrung, die im Übrigen auch Schüler berichten, die in ehemaligen Konzentrationslagern waren oder Geschichten von Zeitzeugen aus Krieg, Verfolgung und anderen gewaltvollen Lebenssituationen hörten.

Der Zwischenstopp des Zuges ist im Herbst diesen Jahres geplant. Der genaue Termin und Ort wird von den Initiatoren spätestens im Sommer bekanntgegeben. Geplant ist, dass Schulen und soziale Einrichtungen aus der Region aktiv eingeplant werden. So werden im Vorfeld Info- und Unterrichtsmaterialien in den Schulen verteilt, um den Besuch im Zug vorzubereiten. So kann im Nachgang gut gemessen werden, ob und wie sich der Blick auf dieses Thema geändert hat. Die Veranstalter wünschen sich zudem, dass sich auch Eltern am Besuch des Zuges beteiligen. Denn diese wissen meist nicht, welche Gefahren auf ihre Kinder warten. 

FBN wird dieses Projekt aktiv begleichen und weiter darüber berichten. Weitere Infos um Zug und den angeschlossenen Projekten finden sie unter dem offiziellen Webauftritt des Revolution Train. 

 

Offizielle Webseite:
revolutiontrain.cz

Facebook:
facebook.com/RevolutionTrain

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